Der Brunnen ist mein Meisterstück. Ich hatte schon einmal vor Jahren eine Stele gehauen mit einem Schiff auf Wellen, für die Meisterprüfung kam mir dann der Walfisch in den Sinn und mit den Wellen von der ersten Schiffsstele dachte ich dann an echtes Wasser, eben einen Brunnen.
Ausgehend vom Entwurf der Schiffsstele entstand – zunächst nur auf dem Papier – nach und nach die konkrete Vorstellung, wie der Brunnen aussehen sollte. Der Entwurf rechts oben im Bild kommt dem entgültigen schon recht nahe.
Die figürliche Ausarbeitung des Entwurfs erfolgte dann in Ton, um einen ersten räumlichen Eindruck des späteren Werkes zu bekommen. Aufgrund der guten Bearbeitbarkeit dieses Materials konnte ich hier leicht Änderungen und Anpassungen vornehmen. Rechts ist ein Gipsabguss dieses Modells zu sehen.
Der Stelenkopf wurde dann in Originalgröße aus Ton modelliert. Da der Ton nicht gebrannt wird, bleibt er lange formbar und gab mir somit die Möglichkeit, dem Kopf seine endgültige Form zu geben. Von diesem Tonmodell wurden schrittweise Negativformen aus Gips hergestellt, die zusammengefügt die Gussform für das eigentliche Gipsmodell ergaben. An diesem Gipsmodell wurde später die Form der Skulptur mittels eines Punktiergerätes abgenommen. Im rechten Bild sind die drei Fixpunkte (eine Spitze und zwei an der Sockelseite) zu erkennen, auf die das Punktierkreuz aufgesetzt wird.
Zuerst wurde aus einem Quader aus Belgischem Granit die Säulenform herausgearbeitet. Auf dem linken Bild sind (links) die Holzschablonen zu erkennen, mittels deren die Form übertragen wurde.
Die Konturen wurden mittels Punktiergerät übertragen, die dafür erforderlichen Fixpunkte sind im linken Bild gut zu erkennen. Die Bearbeitung erfolgte zuerst mit dem Sprengeisen, dann mit einem Trennschleifer, danach mit einem Drucklufthammer mit verschiedenen Widia-Eisen. Mit diesem wurden auch die feinen Konturen und glatten Flächen herausgearbeitet.
Die Flächen der Säule, an denen das Wasser herunterlaufen soll, wurden mit einem groben, unregelmäßen Muster versehen. In die Mitte dieser Flächen platzierte ich dann mein Zeichen: Ein Seepferdchen.